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GWP, R290, R32 und R410a – Kältemittel und die Umweltverträglichkeit

GWP – WAS IST DAS? (GLOBAL WARMING POTENTIAL = ERDERWÄRMUNGSPOTENTIAL)

Das Erderwärmungspotential (GWP - Global Warming Potential) ist eine Maßeinheit und ermöglicht somit einen Vergleich zur Umweltverträglichkeit verschiedener Gase. Als Richtwert bzw. Vergleichswert dient immer Kohlendioxid mit einem GWP von 1. Das GWP gibt an, wie hoch der Treibhauseffekt und somit der Beitrag zum Klimawandel des jeweiligen Gases ist. Entscheidend dabei ist, wie lange die Gase nach Austritt in der Atmosphäre verbleiben. Je geringer das GWP ist, desto geringer ist die Gefährdung für die Umwelt. Die Vergleichbarkeit (das GWP) drückt die Erwärmungswirkung über 100 Jahre im Vergleich zu Kohlendioxid aus. Das Gas R290 (Propan) hat einen GWP von 3, d.h. dass ein Kilogramm Propan innerhalb der ersten 100 Jahre nach Freisetzung 3mal so viel zum Klimawandel bzw. zum Treibhauseffekt beiträgt wie Kohlendioxid im gleichen Zeitraum.
Diese Werte wurden gemäß des Vierten Sachstandsberichts des Weltklimarates IPCC (2007) festgelegt.

WAS IST R290, R32 UND R410A?

R290, R32 und R410a sind natürlich vorkommende Gase. R290 ist auch bekannt als Propangas und entsteht über einen sehr langen Zeitraum, ebenso wie Erdöl und Butan, durch die Zersetzung organischer Stoffe. Propan wird beim Abbau von Erdöl freigesetzt, zur Gewinnung von anderen Kohlenwasserstoffen getrennt und separat aufbereitet und gespeichert. Industriell wird Propan gewonnen, indem Erdgas gefördert und Propan als Nebenprodukt gespeichert wird.

Sein Einsatzgebiet ist vielfältig. Es wird unter Druck verflüssigt und als Flüssiggas gespeichert. So kann Propan als LPG (Autogas) zum Betrieb von Verbrennungsmotoren genutzt werden oder auch zur Befeuerung von Heißluftballonen, Gasherden, Gasgrills, Feuerzeugen, Löt- und Schweißgeräten. In vielen Gebieten ohne Erdgasanbindung hat die Nutzung von Propangas zugenommen. Es kann in flüssiger Form in riesigen Tanks gelagert und einfach nachgefüllt werden. Wird Propan als Kältemittel eingesetzt, erhält es die Bezeichnung R290. Häufig findet es auch Anwendung in Kühlschränken, Luftentfeuchtern, Monoblock-Klimageräten und Wärmepumpen.

Viele stellen sich nun die Frage, ob es nicht gefährlich ist. Die eindeutige Antwort ist Jein. Propan bzw. R290 ist ein Gas und wird, wie beschrieben, zum Betrieb von Verbrennungsmotoren und zur Nutzung von Gasgrills und -herden eingesetzt, wobei natürlich äußerste Vorsicht und Achtsamkeit gefordert ist. In Geräten wie Monoblock-Klimageräten, Kühlschränken und Luftentfeuchtern befindet sich das Gas in einem geschlossenen und besonders gesicherten Kreislauf. Die Menge des verwendeten Gases ist auch gering, sodass bei einem unbeschädigten Kreislauf nichts passiert. Sollte doch einmal Gas austreten, wird die Konzentration des Gases durch die Vermischung mit der Luft derart stark verringert, dass kein Grund zur Sorge besteht.

R32 ist ein weiteres Gas, das als Kältemittel eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der Methane und ist somit auch ein natürlich vorkommendes Gas. Es wird seit Jahren als Bestandteil des Kältemittels R410a genutzt.
Das Kältemittel R410a besteht zu je 50 Prozent aus R32 und R125. Es wurde als Ersatz für das Kältemittel R22 entwickelt, da es nahezu die gleichen Eigenschaften hat. Mit einem GWP von 2088 ist es allerdings sehr klimaschädlich und daher ab dem Jahr 2025 verboten.

Ein Vergleich:

GWP, R290, R32 und R410a – Kältemittel und die Umweltverträglichkeit-Schaubild

DIE ZUKUNFT VON KÄLTEMITTELN

Die Zukunft der Kältemittel geht ganz klar in eine Richtung. Kältemittel mit einem hohen GWP werden sukzessive verboten, bzw. das Inverkehrbringen wird auf lange Sicht nicht mehr möglich sein. Seit Anfang 2015 ist die F-Gase-Verordnung (517/2014) in Kraft getreten, die für alle Mitgliedsstaaten der EU gilt. F-Gase sind chemische Stoffe, die als Ersatz für die verbotenen FCKW-Stoffe eingeführt wurden. Sie bestehen aus Fluor, Kohlenstoff und Wasserstoff. Zu den F-Gasen zählen die vollfluorierten Kohlenwasserstoffe (FKW), die teilfluorierten Kohlenwasserstoffe (HFKW), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) haben einen 100 bis 24.000 mal höheren GWP als Kohlendioxid und wirken sich somit extrem auf das Klima aus. Die Verwendung und die damit entstehenden Emissionen sind Teil des Kyoto-Abkommens. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 die Verwendung der F-Gase um 70 Prozent und bis 2050 um 80-95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, um so den Temperaturanstieg des Klimawandels auf 2 Grad zu beschränken. Durch die Reglementierung und die Umsetzung der F-Gase-Verordnung wird auf lange Sicht die Höhe der Emissionen reduziert und die Umwelt deutlich geschont. Im Jahr 2022 sanken die Emissionen, laut Umweltbundesamt, bereits um 1,9 Prozent.

KÄLTEMITTEL GLEICH KÜHLMITTEL?

Nein, Kältemittel sind keine Kühlmittel. Ein Kältemittel ist durch den Einsatz in einer Kältemaschine oder Wärmepumpe durch Verdampfung in der Lage, der Luft oder dem Wasser Wärme zu entziehen und Kälte herzustellen. Kühlmittel können Kälte lediglich transportieren, wohingegen Kältemittel Kälte erzeugen können. Ein Kältemittel darf niemals einfrieren, daher haben viele Geräte, z.B. mobile Klimageräte und Luftentfeuchter, einen separaten Frostschutz, der das Einfrieren verhindert und das Gerät schützt.